Bonner Turnverein 1860 e.V.

Nachwuchsteam des Bonner TV übernimmt Führung in der Kunstturn-Landesliga

Das junge Team des Bonner TV hat beim ersten Wettkampf in der Kunstturn-Landesliga am 20. April 2024 in Oberhausen souverän gesiegt. Das Bonner Team steht damit auf Platz 1 der Tabelle vor dem TV Verlautenheide, der 2. Mannschaft des 1. FC Spich und dem TV Kupferdreh. An allen sechs Geräten hatte das Bonner Team jeweils das beste Ergebnis erzielt. Am 28. April kann der Aufstieg in die Oberliga perfekt gemacht werden.

Der Wettkampf in Oberhausen wurde nach dem Modus „jeder gegen jeden“ ausgetragen. Im unmittelbaren Wettbewerb in einer Riege stand das Bonner Team mit dem TV Verlautenheide. Das Team hatte das Glück, in der Olympischen Reihenfolge der Geräte mit dem Boden beginnen zu können. Hier startete als Erster der erst 13-jährige Liga-Neuling Noah Oberbeck. Er zeigte eine saubere Übung, die mit 11,80 Punkten bewertet wurde, eine stolze Leistung des Youngsters. Die nächsten drei Bonner Turner knackten die 12-Punktegrenze, wobei Nestor Biliachenko mit 12,65 vor Simon Wüst (12,4) und Joschua Bartels (12,1) die höchste Punktzahl erreichte. Damit lag das Bonner Team nach dem ersten Gerät direkt mit 2,25 Punkten vor dem Zweitplatzierten TV Verlautenheide.

Mit nicht sehr schwierigen, aber sehr sauber und ohne „Hänger“ und „Absteiger“ durchgeturnten Übungen konnten das Bonner Team 32,3 Punkte am Pauschenpferd auf seinem Konto verbuchen und den Vorsprung ausbauen.
Gespannt ging es an die Ringe. Henning Scheib zeigte an diesem Gerät die stärkste Übung mit schwierigen Teilen, die aber bei der Errechnung des Ausgangswerts der Übung im Gegensatz zu den anderen Turnern nicht verdoppelt wurden, da er im Vorjahr in der Bundesliga geturnt hatte. Er erzielte dennoch 12,3 Punkte. Lasse Bausch (11,85) zeigte starke Nerven und sein gelungener Handstand war eine Uraufführung im Wettkampf. Jonas Moritz (11,1) und Joschua Bartels (10,7) komplettierten das starke Gesamtergebnis an den Ringen, mit dem der Vorsprung weiter ausgebaut werden konnte.

Mit einem bereits komfortablen Vorsprung konnte das Team ganz entspannt zum nächsten Gerät „Sprung“ gehen. Im Vorfeld hatten die Turner versucht, die Schwierigkeit der Sprünge zu steigern und den Handstützüberschlag mit ganzer Schraube trainiert. Nun galt es, die Trainingsleistung im Wettkampf zu bestätigen, was überzeugend gelang. Jonas Moritz gewann die vereinsinterne Wertung mit 11,1 Punkten vor Simon Wüst (10,8), Nestor Biliachenko (10,7) und Noah Oberbeck (10,3), der allerdings „nur“ eine halbe Schraube präsentierte. Inzwischen waren die BTVer ihren Konkurrenten schon weit enteilt, und alle waren überzeugt, dass auch den beiden letzten Geräten nichts mehr „anbrennen“ würde.

Tatsächlich präsentierten sich die Bonner Turner am Barren genauso stark und sicher wie an den ersten vier Geräten. Florian Weiß, mit 14 Jahren der zweitjüngste im Team, zeigte zum ersten Mal einen Schweizer Handstand sicher in seiner Übung und wurde 11,7 Punkten belohnt. Mit einer bärenstarken Übung konnte Sebastian Mächtel mit 12,75 Punkten die Höchstwertung auf dem Bonner Konto verbuchen. Henning Scheib wurde für seine Wackler im Handstand hart bestraft, blieb aber mit 12,1 Punkten noch über der 12er-Marke. Blitzsauber turnte Lasse Bausch und wurde dafür zurecht mit 12,6 Punkten belohnt.

Am sogenannten Königsgerät „Reck“ beendeten die BTV-Turner den Wettkampf so souverän, wie sie ihn an den bisherigen Geräten geführt hatten. Dicht beieinander lagen die Wertungen von Sebastian Mächtel (11,2), Nestor Biliachenko (11,2) und Lasse Bausch (11,1). Henning Scheib schloss seine Reckübung (12,2) mit einem Doppelsalto ab und sorgte für einen mit viel Beifall bedachten Abschluss des Wettkampfes.

Am Ende standen 209,45 Punkte für das Bonner Team an der Anzeigetafel. Das waren fast 20 Punkte mehr als beim Zweiten TV Verlautenheide. Weit abgeschlagen landeten die 2. Mannschaft des 1. FC Spich und der TV Kupferdreh auf den Plätzen 3 und 4.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Bonner Mannschaft um fast 10 Punkte gesteigert. Diese Leistungssteigerung ist ein eindrucksvolles Zeichen für den Leistungsfortschritt und den Trainingseinsatz aller Turner. Zugleich ist sie das Ergebnis einer zielgerichteten Planung des Trainings: Intensiv und systematisch wurde daran gearbeitet, die Schwierigkeit und die technische Ausführung der Übungen gezielt zu verbessern, insbesondere am Pauschenpferd und den Ringen. Dennoch waren insbesondere die Stabilität und Konstanz der Leistungen in Oberhausen überaus beeindruckend: Alle Übungen wurden ohne Patzer, Absteiger oder Stürze zu Ende geturnt.

Wie stark die Leistung des Bonner Teams war, zeigt auch ein Vergleich mit dem Wettkampf der höherklassigen Oberliga, der am selben Tag an gleicher Stelle stattfand: Hier hätte das Team den 2. Platz von sechs Mannschaften belegt.
Mit gespannter Vorfreude wird das Bonner Team am 28. April zum Liga-Finale nach Spich reisen. Dort will das Team erneut gewinnen und den Aufstieg die Oberliga im nächsten Jahr perfekt machen.
(mt/vh)

Fotos: Volker Hohengarten

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